13.03.2009 – 19.04.2009
Jens Wohlrab und Joseph Stephan Wurmer
Das Harte und das Flüssige - in der Freiburger Galerie Meier liegt beides derzeit nahe beieinander,
wenn Jens Wohlrab seine Straßen und Stadtlandschaften in flirrende Farbwolken auflöst und der
Bildhauer Joseph Stephan Wurmer daneben seine aus massivem Zedern- und Mooreichenholz
gefertigten filigranen Raumkörper vorführt. Wohlrabs am Computer verfremdeten fotografischen
Vorlagen verwandeln sich auf seinen Großformaten in rhythmisch schwingende Farblichtinseln,
welche die letzten Reminiszenzen der Dingwelt absorbieren oder sie nebelhaft überlagern.
Latent unheimlich oder auch anheimelnd warm ist die Atmosphäre dieser schmucken Bilder,
die mitunter an die Postimpressionisten erinnern. Einige sind durch pastose Einsprengsel
zusätzlich akzentuiert. Der fotografische Blick wird dabei förmlich ins rein Malerische umgelenkt.
Der Effekt ist keineswegs neu, aber die Bilder haben Kraft.
Geballte Energie - wie Wurmers aus einem einzigen Holzblock gesägten Skulpturen. Mit ihren
gekippten, im Halbkreis gestaffelten Flächen wirken sie streng raumfordernd, so architektonisch
wie naturverhaftet. Und der filigran ausgehöhlte Fußball aus Zedernholz widersteht unschwer jedem
Zucken in den Zehenspitzen. Stefan Tolksdorf